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1877 |
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am 2. Mai Eröffnung einer "Städtische kunstgewerblichen Fachzeichenschule zu Plauen i. Vogtl." |
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Direktor: Prof. Richard Hofmann (*1852 +1904) |
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Unterbrinung im Frankschen Haus |
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Ausstellung von Schülerarbeiten der gewerblichen Zeichenschule in Dresden als Werbung für die neue Schule |
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1878 |
9. Oktober |
Übergabe der Vorlage- und Mustersammlung zur freien Benutzung für die Bevölkerung |
1878 |
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Schaffung einer textilen Vorbildersammlung an der Schule als Grundlage für zyklische Wanderausstellungen in die Zentren der Textilindustrie Eibenstock/Erzg., Falkenstein, Frankenberg, Glauchau, Meerane, Oelsnitz/Vogtl., Reichenbach/Vogtl. |
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1879 |
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Beteiligung an Kunstgewerbe- und Gewerbeausstellungen in Leipzig und Plauen |
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1883 |
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im Herbst Beteiligung in Zwickau an der Ausstellung der gewerblichen Schulen des Regierungsbezirkes Zwickau mit grossem Erfolg |
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1884 |
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im Januar Ausstellung in Räumlichkeiten des Altenburger Kunstgewerbevereins nach dem Erfolg in Zwickau |
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Ausstellung in Stuttgart im dortigen Königsbau |
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1886 |
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im Januar Ausstellung von Schülerarbeiten im Schönburgschen Palais zu Dresden |
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Erhebung der Fachzeichenschule zu einer Staatsanstalt; Gewährung eines jährlichen Zuschusses seitens des Staates in Höhe von 20000 Mark |
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Erweiterung der Schulräume und teilweise Nutzung der Heynigschen Villa |
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vom 23. September bis 3. Oktober 1888 Ausstellung der gewerblichen Schulen Sachsens in Dresden |
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Umzug der Fachzeichenschule in ihr neues Gebäude als "Königliche Industrieschule" |
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1888 |
8. Februar |
Gründung des Vogtländisch-Erzgebirgischen Industrievereins.
Ehrenvorsitzender Geheimer Kommerzienrat Otto Erbert, Plauen.
Geschäftsführer Hofrat Prof. R. Hofmann, Plauen. |
1891 |
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Umbenennung: "Königliche Industrieschule zu Plauen i. Vogtl.". |
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3. Okt. neue Einrichtung eingeweiht. |
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Angliederung einer öffentlichen kunstgewerblichen und textiltechnischen Bibliothek, Tapetensammlung und Textilmuseum. |
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Zweigabteilungen in Auerbach, Eibenstock, Falkenstein und Oelsnitz/Vogtl. |
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1904 |
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"Königl. Sächs. Kunstschule für Textilindustrie Plauen i. Vogtl." |
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Direktor: Prof. Albert Forkel (*1864 +1921) |
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drei Hauptabteilungen: Musterzeichnerschule,Web-und Maschinenstickschule, Fabrikanten-und Frauenarbeitsschule |
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1913 |
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Margarete Naumann, Mitglied des DWB. Ausstellung im Dresdner Künstlerhaus: "Die handwerkliche Papier-Gestaltungslehre." Beinhaltete schon nachweislich elementare Methodik zur späteren Gestaltungslehre am Bauhaus von Albers und Moholy Nagy und sollte von Prof. Forkel in die Ausbildung an der "Textil-Kunstschule Plauen i. Vogtl." integriert werden. |
1914 |
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Cölner Werkbundausstellung. Naumann stellt Arbeiten der Margaretenspitzentechnik in der "Einheit von Kunst und Handwerk" als Verbindung zum industrieellen Prozess in Kongenialität zu den gestalterischen Reformbemühungen der Maschinenspitze des DWB-Mitgliedes Prof. Forkel aus. |
1914/15 |
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Erstmalig wird an der Plauener Einrichtung als deutschlandweiter Versuch eine Abt. für "Textil-und Flächenkunst" für begabte Mädchen eröffnet und mit Erfolg integriert. |
1918 |
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Umbenennung: "Königl. Sächs. Kunstschule für Textilindustrie Plauen i. Vogtl." Direktor: Prof. Albert Forkel |
1918 |
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Umbenennung: "Staatliche Kunstschule für Textilindustrie Plauen i. Vogtl." Direktor: Prof. Albert Forkel |
1918 |
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Direktor Prof. veröffentlicht seine deutschlandweit Beachtung findenden "Programmatischen Thesen zur Umgestaltung der textilen Fachschulen Sachsens und der Staatlichen Kunstschule für Textilindustrie Plauen i. Vogtl.". |
1918/19 |
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Einführung einer Assistententätigkeit an der Einrichtung. Otto Müller, ein Absolvent dieser wird dafür angestellt. Entwickelt gemeinsam mit Prof. Forkel ein "textiles Naturstudium" als Bestandteil des Grundlagentudiums. OME wird später Mitglied der Berliner Künstlervereinigung "Der Sturm". ( Künstlerpseudonym OME-Otto Müller Eibenstock). 1933 von den Nationalsoziasmus der "Entarteten Kunst" zugeordnet und mit Mal- und Ausstellungsverbot belegt. |
1919 |
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Bahnbrechende Gestaltungsweiterentwicklungen der Maschinenspitze an der Staatlichen Kunstschule für Textilindustrie in Vorwegnahme der später geforderten Einheit von "Kunst und Industrie". Prof. Forkel fordert als erster im Vogtland den Aufbau eines Forschungsinstitutes "Für textile Kunst und Kulturentwicklung" an der "Textil-Kunstschule Plauen i. Vogtl.". |
1920 |
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Gründung "Plauener Spitzenkünstlergruppe" mit fortschrittlichen Plauener Firmen wie Schröder & Co., Wilhelm Berkling, Fischer & Co. Walter Poppitz jun., den Kunsthandwerkern und Spitzenkünstlern Albert Forkel, Emil Knoll, Georg Görschen, Richard Ullmann, Kurt Stoß und Margarete Naumann- Dresden. Ein Teil der vogtländisch-erzgebirgisch-sächsischen Textilindustrie; die Lehre und Forschung an der "Staatlichen Kunstschule für Textilindustrie" trugen wesentlich über die Gestaltung von textilen Flächengebilden, deren Technologie und Technik zu einer Demokratisierung nicht nur des Massenproduktes sondern auch zu seiner Verwertung bei. |
1921/22 |
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Verständnislosigkeit für zukunftsorientierte Prozesse innerhalb der deutschen Kunstschulreformbewegung und persönliche Befindlichkeiten nicht nur von Plauener Industriellen mit den Zielen der Textilkunstschule unter Prof. Forkel führten zur Herauslösung der Musterzeichnerausbildung aus dieser. Aufsichtsbehörde wurde der Rat der Stadt Plauen, Leiter der Ausbildung Prof. Hempel welcher von einem extra gebildeten "Schulausschuß", dem "Vogtl- Erzg.- Industrieverein" und der "Vereinigung zur Hebung der Spitzenindustrie Plauens i. Vogtl." unterstützt wurde |
1922 |
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1922-1934 Direktor Prof. Karl Hanusch (*1881 +1969)
(Amtseinführung durch den Vertreter des Sächs. Wirtschaftsministeriums zu Dresden Ministerialrat Dr. Klien) |
1922 |
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3 Fachklassen: Möbelstoff, Fuß-und Wandteppiche, Druckstoffe, Tapeten und bunte Gardinen (Madras). Spitzen und Stickereien, englische(gewebte) Gardinen und Tapisserien. Kunstgewerbliche Textilarbeiten (Außenstelle: Submissionsamt Dresden). Einführung der Fachgebiete und Fächer Textilkunst, Teppich-Wirkerei (Gobelin), dekorative Malerei, modische Illustration, Schnittgestaltung verbunden mit intensivierter experimenteller Atelier-und Werkstättenarbeit (Unikate) unter Anleitung von Werkmeistern erweitern das Lehrangebot der Textil-Kunstschule mit ihren Außenstellen für Studienbewerber aus ganz Deutschland. Bedeutung Prof. Hanusch: als bildender Künstler der Industrie über Forschung und Lehre die Herausbildung des Industriealdesigners mit befördert zu haben. |
1925 |
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Prof. Hanusch beruft Otto Lange als Prof. für Formenlehre und freies Gestalten, Weiterentwicklung der textilen Ornamentgestaltung. OL (signiert damit Arbeiten) ist Mitglied der Dresdner Gruppe "Sezession 1919" |
1926 |
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Prof. Hanusch beruft Johannes M. Avenarius als Prof. für Ornamentmalen, Entwerfen und Kunstgeschichte |
1927 |
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Prof. Hanusch wird in den Museumsrat der deutsch-österreichischen Museumsverwaltung berufen |
1928 |
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Prof. Hanusch beruft Wilhelm (Will) Heckrott als Prof. für Malen und Zeichnen. Stoff- und Studienplan von Heckrott für Farbenlehre an der Textilkunstschule erarbeitet und eingeführt. Gründungsmitglied der Dresdner Gruppe "Sezession 1919" |
1931 |
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Berufung des Grafiker Winkler für Formen-und Werklehre sowie Schriftgestaltung |
1933 |
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Artikel in der Zeitschrift -Freiheitskampf- "Kulturbolschewismus an der Plauener Kunstschule" |
1933 |
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Vom 7. Juni- 15. Juni werden Direktor Prof. Hanusch, die Lehrprofessoren Avenarius, Heckrott, Lange in Plauen von nationalsozialistischen Kämpfern in Schutzhaft genommen. Ein einmaliger Vorgang an deutschen Kunstschulen und Kunstakademien. Die vier Professoren werden wegen "angeblicher bolschewistischer Auffassungen" fristlos von ihrer Lehrtätigkeit entbunden. Danach initiierte Prozesse, wie durch den sächsischen Gauleiter Mutschmann (ehemaliger Plauen Fabrikant), denen Ausstellungs-, Berufs- und Lehrverbote, sowie Ausschluss aus der Reichskulturkammer folgen |
1933 |
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Kommissarischer Leiter: Prof. i. R. Studienrat Paul Lorenz |
1934 |
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"Staatliche Kunst-und Fachschule für Textilindustrie Plauen i. Vogtl." |
1934 |
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Direktor: Studienrat Georg Schauer (*1900 +1989) |
1935 |
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Einführung von Studentenausweisen an der Einrichtung |
1935 |
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Städtische Fachgewerbeschule für Musterzeichner, Sächsische Höhere Fachschule rückwirkend zum 1. April 1934 in die Staatliche Kunst-und Fachschule für Textilindustrie integriert, um die damit seit Hanusch "verloren" gegangene Industriebezogenheit wieder herzustellen |
1935 |
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Nach Gründung eines "Ausschuß für Förderung der Spitzen aller Art, der Posamenten und der Perlstickerei" wird dieser beauftragt die Modeabteilung an der Textilkunstschule zu unterstützen und den Einsatz von Spitzen- und Stickereiprodukten in der Modebranche zu fördern. Dieses Vorhaben, schon von Prof. Hanusch in Zusammenarbeit mit Wiener Werkstätten geplant, blieb aber nun dem provinziellen verhaftet und erfuhr weder angestrebte nationale sowie internationale Bedeutung für die Wirtschaft |
1937 |
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Berufung von Metz als Fachlehrer und Werkstätten/Atelierleiter für das Fachgebiet Weberei an die "Textil-Kunstschule Plauen i. Vogtl.". Metz wird 1939 zur Wehrmacht einberufen |
1939 |
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Kommisarischer Leiter der "Staatlichen Kunst-und Fachschule für Textilindustrie Plauen i. Vogtl.". Studienrat Kuno Blässig. Schauer wird zur Wehrmacht einberufen. Die personelle und fachlich-künstlerische Substanz des Lehrkörpers an der Einrichtung wird weiter dezimiert und damit fällt die einstmals singuläre Textil-Kunstschule innerhalb Deutschlands und Europas in die Bedeutungslosigkeit |
1942 |
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Umbenennung in "Staatliche Meisterschule für Textilindustrie zu Plauen mit Bücherei und Textilmuseum" Direktor: Studienrat Kuno Blässig |
1944 |
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Einstellung des Lehrbetriebes mit der Verpflichtung der verbliebenen Studenten als Zeichner in die vogtländische Rüstungsindustrie |
1945 |
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Zerbombung des Kunstschulareals mit seinen Werkstätten und der umliegenden Gebäudestruktur |
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