Alt-Plauens katholische Kapellen
dieser Artikel stammt von Julius Vogel und wurde im Jahre 1910 in der 20. Jahresschrift der "Mitteilungen
des Altertumsvereins zu Plauen i.V." veröffentlicht
Zwei Kapellen an der St. Johanniskirche
Das kleine Plauen des Mittelalters hatte keinen Mangel an gottesdienstlichen Stätten. Außer
der Johanniskirche und Klosterkirche besaß es noch mehrere Kapellen, nämlich auf dem Schloß,
eine im St. Elisabeth-Hospital an der Brücke, die St. Wolfgangskapelle vor dem Neundorfer Tor
und die St. Niklas-Feldkapelle zwischen Reusa und Chrieschwitz. Bereits 1358 wird erwähnt, daß die
Priester des Deutschen Ordens in Plauen täglich 16 Altäre zu bedienen hatten. Die Stadt war
schon damals der geistliche Mittelpunkt für eine große Anzahl von Ortschaften im weiten
Umkreis. Außerdem galt zu jener Zeit die Kirche als die Hüterin und Pflegerin aller Kultur.
Zunächst
besprechen wir zwei Kapellen, die mit der Johanniskirche räumlich verbunden waren
und noch heute mit ihr verbunden sind.
Wir lassen uns zuerst über die Kapelle unterrichten, welche
nach der Zeit ihrer Erbauung die zweite ist, weil ihre Lage zweifellos feststeht. Vogt Heinrich der
Aeltere von Plauen hatte vor dem Jahre 1322 dieselbe erbaut und zwar, wie die Urkunde ausdrücklich
hervorhebt, zur linken Seite des Chors, d. h. des Altarraumes. Für diese Kapelle hatte der Vogt
einen Altar gestiftet und diesen seinem Notar Johannes verliehen, jedoch mit der Bestimmung, daß nach
dessen Tod oder freiwilligem Verzicht die Kapellenstiftung an das Deutsche Ordenshaus und an die Johanniskirche überging.
Die Ordensbrüder sollten dann den Altar täglich mit einer Messe versorgen und zum Beginn
jedes Monats eine Seelenmesse für die verstorbenen Glieder der Vogtfamilie abhalten lassen. Auch
sollten bei einer jährlichen Gedächtnisfeier für den Stifter 13 Arme mit der Kost der
Brüder gespeist werden und ebenso viele bei der Gedächtnisfeier für seine verstorbene
Gemahlin. Zur Erhaltung dieser Stiftung bewilligte der Vogt Zinsen in den Dörfern Zwoschwitz,
Theuma, Thiergarten und Taltitz, sowie vor der Brücke zu Plauen.
Als 1329 der Notar Johannes gestorben
war, ging die Kapelle mit allen Rechten und Pflichten an das Deutsche Ordenshaus und an die Johanniskirche über.
Leider
ist in den Urkunden nicht angegeben, wem der Altar geweiht wurde. Allerdings haben wir aus derselben
Zeit vom Jahre 1320 eine Urkunde, nach welcher der Bürger Johann Dünnebier in Plauen
den Brüdern des Deutschen Hauses daselbst einen jährlichen Zins zur Abhaltung von Messen
auf dem Altar des heiligen Kreuzes überlassen hat. Da dieser Altar vorher nicht erwähnt wird,
so ist es möglich, daß er in der gleichzeitig vom Vogt erbauten Kapelle stand; aber das
bleibt ungewiß.
Ueber die andere Kapelle, die zuerst erbaut wurde, berichten die Urkunden
folgendes: Im Jahre 1265 bekennt Anno von Sangerhausen, Hochmeister des Deutschen Ordens, daß sein
Freund Vogt Heinrich von Plauen eine Kapelle im Münster (in der Hauptkirche) der Stadt Plauen
(capellam inter monasterium) mit einem jährlichen Zins beschenkt hat, damit am Altare der Kapelle
von den deutschen Brüdern
an einzelnen Tagen Messen zu Ehren der Jungfrau Maria gefeiert und alle Freitage eine Prozession zum
Altar gehalten und das Salve regina (Sei gegrüßt, Königin, Mutter Maria!) gesungen
werde. Gerade diese Bestimmung inbetreff des Salve regina ist für eine spätere Erklärung
von Wichtigkeit. Im Jahre 1300 erwarben die Ordensbrüder einen Hof in Reinhardtswalde (südwestlich
von Plauen), welchen Petzold Sack ihnen geschenkt hatte, damit sie jeden Sonnabend in der Kapelle,
die auf dem Friedhofe der Pfarrkirche (in coemeterio ecclesiae parochialis) erbaut ist, eine Messe
zu Ehren der Jungfrau Maria hielten. - Bekanntlich war der Johanniskirchplatz ein Friedhof. - Ferner
verwilligte Reinhart von Furr, Küster im Deutschen Hause, 1323 aus einem Hofe zu Möschwitz
einen jährlichen Zins zu einem ewigen Licht für den Altar der Jungfrau Maria in der St. Johanniskirche
zu Plauen (ze einem Ewigen liht vor underr vrawen alter in sende Johans Pharre ze Plawe).
Alle drei
Urkunden reden von einem Marien-Altar, der zur Johanniskirche gehörte; die beiden ersten
erwähnten ausdrücklich, daß dieser Altar in einer besonderen Kapelle stand, während
die dritte Urkunde allgemein von St. Johannis Pfarre (Pfarrkirche) redet. Nach der zweiten stand sie
auf dem Kirchhof, nach der ersten zwischen (inter, nicht in) der Kirche, nach der dritten in der Pfarrkirche.
Das läßt sich sehr wohl vereinigen. Sie wurde auf einer Fläche erbaut, die 1122-1265
als Begräbnisplatz gedient hatte, war außen an die Kirche zwischen Altarhalle und Kirchenschiff
angebaut und hatte vom Innern der Kirche aus den Eingang. Da die Vogtkapelle vor 1322 in der Nordostecke
der Kirche erbaut wurde, so ist daraus zu entnehmen, daß in der Südost-ecke seit 1265 die
Marienkapelle stand. Diese beiden Eckplätze zwischen der schmalen vorspringenden Altarhalle
und dem breiten Kirchenschiff waren wie vorausbestimmt für Kapellenbauten. Nach alledem ist die
heutige Sakristei die alte Marienkapelle. Die Mauern derselben sind fest wie für die Ewigkeit
gebaut, sodaß sie auch den Bränden der Kirche zu trotzen vermochten. Eine Sakristei wird
in früheren Urkunden nirgends erwähnt, erst 1547, als die Kirche längst evangelisch
war und man eine Marienkapelle nicht mehr brauchen konnte. Die Kapelle war also entsprechend dem Bedürfnis
des evangelischen Gottesdienstes verwendet worden. Auch heute noch macht sie den Eindruck einer
Kapelle. Ein Altar befindet sieh darin, und es werden kirchliche Handlungen, wenn es sich um wenige
Personen handelt, darin vorgenommen. Als wollte man den Besucher in die alte Zeit zurückversetzen,
grüßt ihn über dem Altar ein Marienbild, das allerdings einer viel späteren Zeit
angehört.
Noch jetzt sieht man, daß die Sakristei früher einen Zugang vom Schiff der Kirche
aus hatte, sodaß an jedem Freitag der feierliche Aufzug nach der Marienkapelle durch das Schiff
der Kirche erfolgen konnte. Die Anlage der Johanniskirche mit ihrem Mittelschiff und den zwei Seitenschiffen
läßt sie noch heute als katholische Prozessionskirche deutlich erkennen. Der Altar der Kapelle
stand natürlich nicht da, wo er sich heute befindet, sondern gegenüber an der Ostwand, sodaß man
vom südlichen Seitenschiff aus den Blick auf ihn richten konnte.
Nach der Einführung der Reformation
in Plauen und zwar von 1529 an wurden die katholischen Gerätschaften
allmählich veräußert und der Erlös davon dem „Gemeinen Kasten” (der
Kirchgemeindekasse) überwiesen. Veröffentlicht sind die Ergebnisse dieses Verkaufs durch
Professor W. Fischer, der sich überhaupt um die weitere Erforschung der Ortsgeschichte von Plauen
große
Verdienste erworben hat. Die Kleinodien stammten, soweit es besonders erwähnt ward, aus der
Küsterei, der St. Wolfgangskapelle und gleichnamigen Bruderschaft, der St. Niklaskapelle,
der Fronleichnamsbruderschaft (Corporis Christi), von den Altären Mariä Empfängnis
(conceptionis) und Fabian. Dazu werden genannt Kleinodien vom Salvet. Fischer bemerkt hierzu: „Im
Plauischen Amtserbbuch von 1506 kommt dieser Name auch vor. Was freilich darunter zu verstehen ist,
ist noch nicht aufgeklärt. Jedenfalls ist es in der Johanniskirche zu suchen, oder hängt
mit ihr zusammen. Vielleicht ist es ein bisher unbekannter Altar oder eine Kapelle.” Ja gewiß,
es ist eine Kapelle mit Altar; aber wir können "bisher unbekannt" getrost weglassen
und sagen: Es ist die Marienkapelle, zu der jeden Freitag sich eine Prozession bewegte unter Absingung
des Liedes Salve regina. Dieses Salve, mit dem die Gemeinde stets an den Altar schritt, übertrug
der Volksmund auf die Kapelle selbst und nannte sie das Salvet. Die Form ist dem Valet (Lebewohl) nachgebildet.
Verkauft
wurden vom Salvet 5 bunte und 5 weiße Meßgewänder, 5 Zinnleuchter und anderes.
Bei den meisten Gegenständen ist nicht angegeben, woher sie stammten, sodaß gewiß noch
manches Stück aus der alten Marienkapelle entnommen war. Noch besitzt die Johanniskirche
einen alten Abendmahlskelch mit einem wertvollen Fuß. Darüber sagt Professor Steche: "Die
Roteln seines Knaufs (die runden Vorsprünge des Fußkopfes) tragen die Inschrift Maria. Dieser
Kelchfuß gehört dem Schlusse des 13. Jahrhunderts an. Darnach kann er seit dem Bestehen
der Marienkapelle - also seit 1265 - daselbst in Gebrauch gewesen sein. Der darauf ruhende
schmucklose Kelch ist von Johann Zürner (1641-51) gestiftet.
Die beiden Kapellen haben heute ihre
Ausgänge nach dem Altarplatze hin. In dem Protokoll der
Kirchenvisitation von 1533 steht: Es wird verordnet, „daß zur Verhütung bisher
ergangener Unordnung und Unrichtigkeit die Kapelle am Chor (Altarplatz) zur linken Hand soll vermacht
(abgeschlossen) werden und daß man (bei Kommunionen) den Schülerchor soll in der Kapelle
am Chor zur rechten Hand verordnen, damit sie unbedrängt (ohne Gedränge) mögen stehen".
Hier sind die beiden Altarkapellen nach ihrer
Lage genau bezeichnet und unterschieden. Die Vogtkapelle ist zurzeit durch eine Decke in einen oberen
und unteren Teil geschieden und wird bei Gottesdiensten besonders von Gemeindevertretern gern aufgesucht.
Auch über der Sakristei befindet sich noch ein Raum, aber nur eine Art Dachboden. Die Vogtkapelle
hat bis jetzt 587 und die Marienkapelle 644 Jahre durchlebt. Somit sind diese heiligen Stätten
unseres evangelisch-kirchlichen Lebens zugleich ehrwürdige Zeugen des katholischen Mittelalters.
Kapellen im St. Elisabeth-Hospital und im Schloss
Ueber das Hospital St. Elisabeth hat neuerdigs Prof.
Felix Streit berichtet. Dasselbe wurde
1332 von dem Vogt Heinrich dem Aelteren erbaut und gestiftet und lag an der (König Albert-)Brücke
(Brückenstraße 7). Mit dem Deutschen Ordenshause zu Plauen vereinbarte der Vogt, daß ein
Priester desselben gegen eine Vergütung von 4 Mark jährlichen Zinses alle Tage im Spital
eine Messe halten und jeden Sonntag den Siechen den Glauben vorsprechen und das Salz und das Wasser
segnen solle, daß man
die Siechen damit besprenge. Für diesen täglichen Messegottesdienst mußte eine Kapelle
im Hospital vorhanden sein.
Ebenso befand sich eine Kapelle anf dem Schloß der Vögte zu Plauen,
das im 13. Jahrhundert von einem Sohne Heinrichs des Reichen von Weida erbaut wurde. Daselbst hatten
die Dominikanermönche
der Stadt täglich Messe zu halten gegen eine feste Besoldung von 6 Schock 40 Groschen vom Amt.
Als 1478 ein besondrer Schloßkaplan angestellt wurde, kam diese Vergütung teilweise in Wegfall.
Diese Kapelle hatte ein stattliches Inventar: 7 Meßgewänder, 3 Alben (weiße Schulterbehänge),
einen samtnen Altarvorhang, ein schwarzes Bahrtuch, einen Altarstein aus Marmor, 3 Altargedecke,
3 silberne Kelche und einen aus Zinn, 5 Bücher, 3 Kruzifixe, 6 Ampeln (Hängelampen), 2 hängende
Glocken und 3 Stillmeßglocken. Ein braunes Meßgewand ließ Heinrich on Geilsdorf
zum Begräbnis des auf dem Schloß verstorbnen Kaplans Erhart Hofmann anfertigen.
Der Schloßkaplan erhielt 2 Schock Groschen Gehalt und Kost, oder für letztere 3 Schock 20
Groschen Kostgeld. Die Nonnen zu Plauen fertigten zur Kirchweih gegen eine geringe Vergütung Wachskerzen
für die Schloßkapelle.
Ein Bauer Martin Höffer zu Jößnitz hatte 1506 ein
Pfund Wachs für die Kapelle
auf dem Schloß zu liefern. Von den Fleischbänken des Amtes zu Plauen erhielt die Schloßkapelle
jährlich 7 Pfund Unschlitt zu Lichtern.
Als nach Einführung der Reformation das Messehalten
aufhörte, ist auch die Schloßkapelle
eingegangen.
St. Niklas- und St. Wolfgang-Feldkapellen
Eine dem heiligen Nikolaus geweihte Kapelle stand am rechten
Elsterufer auf dem Hügelgelände
zwischen Reusa und Chrieschwitz. Die Zeit ihrer Stiftung ist nicht bekannt. Im Protokoll der Kirchenvisitation
von 1529 heißt es: Das Einkommen der Kapelle zu Chrieschwitz bei 20 Gulden, unter den Bauern
stehend, soll in den Gemeinen Kasten geschlagen werden. Eine Messestiftung bestand für die
Kapelle zum St. Nikolauschor, in welcher das Geschlecht der Raben sein Erbbegräbnis hatte. Die
vom Komtur zu haltende Seelenmesse für die Verstorbnen des Geschlechts war mit den Zinsen von
2 Bauergütern zu Altensalz vor langen Zeiten gestiftet worden. Der älteste der Familie war
stets Lehnsherr des Gestifts. Dieses Amt fiel 1504 nach dem Tode von Eberhard Rabe zu Reusa an Heinrich
Rabe zu Schloditz. Die Abgabe war an die Kämmerei Plauen zu leisten. Nach dem Wortlaut
der Urkunde ist es ungewiß, ob sich diese Mitteilung auf die Niklaskapelle bei Reusa, oder auf
einen Altar des St. Nikolaus in der Kirche zu Planen bezieht. Da ein solcher sonst nicht erwähnt
wird, möchte ich die Urkunde auf die St. Niklas-Feldkapelle beziehen.
Nach der Visitation von 1529
wurden folgende Gegenstände aus dieser Kapelle zum Besten des Gemeinen
Kastens verkauft: 3 Meßgewänder und zwar ein schwarzes, ein schwarzwollnes und ein grünes,
ein altes Nicolai-(Stand)bild und ein roter Vorhang. Sie erbrachten einen Erlös von 26 Groschen
6 Pfennigen. Die Kapelle selbst ist verschwunden; kein Stein erinnert mehr daran.
Ueber die St. Wolfgang-Kapelle
schreibt Fiedler: Die Erbauung der dem Schutzpatron des Bergbaus St. Wolfgang geweihten Kapelle
vor dem Dobenauer Tor hing jedenfalls mit dem Umstande zusammen, daß im
14. und 15 Jahrhundert auch um Plauen der Bergbau auf Kupfer und Eisen aufkam und namentlich in der
Nähe der Dobenau betrieben ward. Die dort und am Zaderaberg sowie zwischen Plauen und Straßberg
befindlichen Gruben wurden erst in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts auflässig, weil
der Bau zu kostspielig und die Ausbeute zu gering war.
Um 1470 wurde die Kapelle mit Genehmigung
des Deutschhauskornturs auf dem Dobenauberg errichtet und zwar aus Andacht von frommen redlichen Bürgern
mit Namen der alte Nikol Thusmer, Kilian Roderstorf (+1477) und Meister Hans Pader mit Erlaubnis und
Vergunst Herrn Georg Wesidels, zurzeit Komtur allhier. Wesidel war seit 1444 Ordensbruder und um 1470
Komtur in Plauen. Daraus ist auf das angegebne Gründungsjahr zu schließen. Die Landesfürsten übertrugen
die Kollatur (das Besetzungsrecht) dem Johann Pestel (1496-1513 Ratsherr in Plauen), während
der Landkomtur dieses Recht einem seiner Schreiber verlieh.
Die Visitatoren bestimmten 1529, daß das
Einkommen der St. Wollgangs-Kapelle, nämlich 30
Schock Groschen 9 Pfg. Erb- und Wiederkaufzins, dem Gemeinen Kasten zufließen sollte; und 1533
verordnen sie: St. Wolfgangs-Feldkapelle soll man nicht ferner bauen, mag die abgehen lassen.
In dem
Jahrzehnt 1529-39 wurde das reichhaltige Kapellen-Inventar verkauft. Dazu gehörten
12 Meßgewänder, 5 Vorhänge, 5 Hostientücher, ferner 4 Meßbücher, 4
Zinn-und 4 Messingleuchter, 8 Ampeln, eine Zinnflasche, ein Zinn-Quartfaß, ein kupferner Sprengkessel
und ein Faß Wachs. Auch 144 Dillen (Rinnen, Röhren) und 15 Schock Dachschindeln kamen zum
Verkauf. Der Kannegießer Koch erwarb für 2 Schock Groschen 30 Pfund Leuchter-Zinn.
Das Vermögen
der Kapelle setzte sich aus folgenden Kapitalien zusammen:
1. 535 1/2 Gulden Hauptgeld, das 26 fl. 16
gr. 3 pf. Zinsen lieferte, war in 24 Posten an Bürger
gegen Verpfändung ihrer Grundstücke ausgeliehen.
2. 50 fl. Hauptgeld von verkauften Hölzern.
Später wurden die Gehölze vom Gemeinen
Kasten für 150 fl. an den Rat verkauft.
3. 1 fl. 8 gr. Erbzins samt 3 Hühner-Zinsen von 6
Plauischen Bürgern, einem Bauer zu .Kauschwitz
und einem zu Rodersdorf.
4. 105 fl. Hauptgeld von Aeckern, auch der Wiese bei der Niklaskapelle samt
seinen zugehörenden
Zinsen zu Chrieschwitz und einem Gute zu Möschwitz, in 9 Posten ausgeliehen.
5. 60 fl. Hauptgeld
von der St. Wolfgangsbruderschaft, welche für die Kapelle sorgte.
6. Das Haus zu St. Wolfgang,
ein Wirtschaftshaus in der Nähe der Kapelle, das seit längerer
Zeit baufällig war, wurde an Nickel Fugmann für 126 Groschen vom Rat verkauft.
Somit sind
erhebliche Kapitalien aus dem Besitze der St. Wolfgangskapelle der Kirchgemeindekasse zu Plauen zugeflossen;
aber von der Kapelle selbst ist nichts erhalten geblieben.